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„Drei Stimmen - ein Klang“ im Kloster Rietberg

Ein musikalisches Highlight im barocken Ambiente: „Drei Stimmen - ein Klang“ im Kloster Rietberg

Am Sonnntag, dem 1. September 2024, erlebten rund 90 Musikliebhaber einen besonderen kulturellen Genuss: Das Konzert „Drei Stimmen - ein Klang“ fand im Rahmen der bekannten Reihe „Kirchenmusik im Kloster“, mit der der Initiator Edmund Hermwille regelmäßig abwechslungsreiche Musik in Rietberg zu Gehör bringt.

Durch die romantisch hereinfallenden Sonnenstrahlen wurde der barocke Innenraum der Klosterkirche St. Katharaina in Rietberg in ein magisches Licht getaucht, das perfekt zu den dargebotenen Klängen passte. Die Aufführung wurde von drei Rietberger Musikern gestaltet: Nicole Schipplick (Sopran), Paul-Leo Leenen (Orgel) und Dr. Ansgar Fischer (Violoncello). Als Gastmusiker bereicherte Florens Fischer, der Sohn des Cellisten, das Ensemble mit seinem Violoncello und trug zu einem musikalisch facettenreichen Nachmittag bei.

Zu Beginn des Konzerts erklang das „Alma del core“ von Antonio Caldara, das von den Zuhörern mit großem Beifall aufgenommen wurde. Paul-Leo Leenen, der Initiator der Veranstaltung, begrüßte die Besucher und scherzte in seiner Ansprache: „Von der Besetzung her möchte ich sagen, es ist ein Nachbarschaftskonzert. Unsere Sopranistin Nicole Schipplick wohnt unmittelbar neben mir und Dr. Ansgar Fischer am Cello mal so eben über die Kreuzung an der Wiedenbrücker Straße.“ 

Doch das Konzert war weit mehr als eine Nachbarschaftsveranstaltung. Die Musiker entführten das Publikum in die Epoche der barocken Vorklassik, die oft im Schatten der bekannteren Musikrichtungen steht. Komponisten wie Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Giuseppe Giordani bildeten die Säulen eines anspruchsvollen Programms, das von den Musikern mit Stilbewusstsein, Sensibilität und Einfühlungsvermögen vorgetragen wurde. In abwechslungsreichen Besetzungen bot es jedem Musiker Gelegenheit zur solistischen Entfaltung.

Das Zentrum des Konzerts bildete ein viersätziges Werk von Hector-Joseph Fiocco, den „Klageliedern des Propheten Jeremia“. Dieses selten aufgeführte Stück wurde von Leenens ehemaligem Professor, Dr. Rudolf Ewerhart, in italienischen Bibliotheken entdeckt und herausgegeben. Im Altarraum der Kirche boten Schipplick mit ihrer glockenhellen Stimme sowie Fischer und Leenen mit sensibel und souverän gespieltem Violoncello und Orgelpositiv eine eindrucksvolle Interpretation dieses bewegenden Werks, das die Zuhörer tief berührte.

 

Ein weiteres Highlight des Nachmittags war Vivaldis viersätzige Sonate Nr. 5 für Violoncello und Basso continuo. Hier zeigte auch Florens Fischer sein Können und bildete das tiefe Fundament für das Cello- und Orgelspiel, das mit seiner tonalen Vielfalt und den abwechlungsreichen Sätzen das Publikum in den Bann zog.

Mit Giacomo Carissimis „Vittoria, mio core“ fand das Konzert schließlich einen schwungvollen und freudigen Abschluss, der vom Publikum mit stürmischem Applaus belohnt wurde. Als Zugabe erfüllte Henry Purcells „Man is for the woman made“ den Raum und entließ die Besucher beschwingt und erfüllt in den warmen Spätsommerabend.

Das Konzert „Drei Stimmen - ein Klang“ im Rietberger Kloster war ein eindrucksvolles Erlebnis, das die barocke Musik in ihrer ganzen Schönheit und Vielfalt zum Klingen brachte und den Zuhörern einen unvergesslichen Nachmittag schenkte.

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Nicole Schipplick

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